Dienstag, 8. September 2015

Und noch ein Einblick in mein Seelenleben

Als bei uns der ganze Diagnosekrimi begann, bekammen wir ganz schlimme Prognosen über "Ihr Kind wird wahrscheinlich niemals sitzen oder laufen lernen" bis hin zu "wenn sich der Verdacht bestätigt, beträgt die Lebenserwartung Ihres Kinder maximal 3 Jahre". Wie geht man mit solchen Aussagen um, ohne völlig durchzudrehen?

Rückblickend weiß ich gar nicht, wie wir diese Zeit gemeistert haben. Irgendwie war ich wie betäubt. Ich erinnere mich noch sehr gut daran, wie ich tagelang abends auf dem Sofa saß und vor innerer Unruhe fast wahnsinnig geworden wäre, meine Kopfhaut gekratzt habe, bis es geblutet hat, es war einfach ganz schrecklich. 

Dann die Zeit im Krankenhaus und immer diese mitleidigen Blicke. Menschen, die einem auf einmal ganz anders begegnen als sonst...das wünscht man niemandem. Und dennoch bleibt das Ganze so unwirklich, sobald ein paar Tage nach dem Arztgespräch vergangen sind, redet man sich wieder ein, dass die sich irren, dass es einfach nicht sein kann und doch alles gut wird, ein Selbstschutz, ohne den ich wahrscheinlich wirklich durchgedreht wäre.

Mittlerweile sind die ganz schlimmern Varianten zum Glück vom Tisch. Es bleibt bei einer muskulären Erkrankung, aber wohl nicht zu vergleichen mit den Horrorprognosen vom Anfang. Wir wissen nicht genau, was uns erwartet, es kann auch ein ganz böses Erwachen geben, aber im Moment sind wir zuversichtlich, dass es eben doch so etwas wie ein normales Leben geben kann - wobei, was ist eigentlich schon normal? Der Blick auf ein "normales Leben" hat sich für mich total verschoben, aber das will ich hier jetzt nicht weiter ausführen.

Was uns hoffen lässt und unglaublich viel Kraft gibt, sind die Fortschritte, die unsere Kleine macht und die auch die Ärzte jedes Mal zum Staunen bringen, weil sie eben nie erwartet hätten, dass so etwas möglich ist. Einer dieser Meilensteine ist das Sitzen. Ihr könnt euch nicht vorstellen, wie erleichtert wir waren, als das Mäuschen sich aus eigener Kraft hinsetzte. Ich habe tatsächlich Rotz und Wasser geheult, dieses Moment werde ich niemals vergessen.

Im Moment geht es weiter voran, es wird am Schrank langgelaufen und nun sogar der Puppenwagen geschoben, wir sind also guter Dinge, dass auch der Meilenstein Laufen erreicht werden wird, auch wenn die Therapeutin meint, dass das wohl noch etwas dauern wird.

Das Layout, das ich euch heute zeigen möchte, hält den Meilenstein Sitzen fest. Enstanden ist es nach dem ersten Freitagssketch von Dani Peuss




Schon Wahnsinn, was solche Ausnahmesituationen mit uns machen, auf jeden Fall weiß man viele Dinge jetzt ganz anders zu schätzen.

Drückt die Daumen, dass es so weitergeht.
Bis bald!

Daniela

5 Kommentare:

  1. das ist doch toll! ich hoffe, es geht weiter so gut vorwärts!

    liebe grüße
    daniela

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  2. Es sind genau diese Ausnahmesituationen die uns zu dem machen was wir sein können. Tschakka - Ihr rockt das!!
    Und, ach ja: cooles LO. ;-)

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  3. Ein ganz wunderbares Layout! Nicht nur als wichtiger Meilenstein den Du da festgehalten hast, sondern auch superschön von den Farben her, den süßen Girlanden und dem fröhlichen Foto von deiner Süßen!
    Hoffe Du kannst noch viele weitere solcher wunderbaren und positiven Momente einfangen und verscrappen :)
    Gruß scrapkat

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  4. Normal ist doch eher langweilig. ...ok, manchen Stress braucht man echt nicht. ..finde es toll wie du deinen meisterst und toll daß ihr den Prognosen trotzt. Toller Meilenstein, tolles Layout

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  5. Liebe Dani

    Danke für den Einblick in dein Leben. Ausnahmesituationen sind oft am Anfang zu viel und man hat keine Ahnung, wie man es meistern kann. Aber irgendwie schafft man es und man macht Kräfte frei, die man vorher nicht kannte. Ich drücke euch ganz fest die Daumen, dass eure Kleine weiterhin so gute Fortschritte macht!

    Das LO ist bezaubernd. Tolle Farben...tolle Anordnung...einfach PERFEKT.

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